Kard. Maradiaga: „Stoppt Waffenhandel mit Syrien!“

Syrien und die benachbarten Staaten könnten ein ähnlich tragisches Schicksal erleiden wie die Balkanstaaten in den 90er Jahren. Das sagt der Präsident von Caritas Internationalis, der honduranische Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga, im Gespräch mit Radio Vatikan.

„Es ist sehr schade, dass das Blutvergießen in Syrien weiter ansteigt. Die internationale Gemeinschaft ist so still und so langsam bei ihren Versuchen, einzugreifen – das ist eine Schande. Ich möchte nicht noch einmal so eine ähnliche Situation wie in der Balkankrise der 90er Jahre haben, wo es zwar am Ende Frieden gab, aber unter großem Leiden der Menschen. In Syrien ist es jetzt genau das Gleiche."

Es müsse gehandelt werden, und zwar dringend, so der Kardinal, der auch konkrete Schritte aufzählt:

„Es ist vor allem nötig, dass der Waffenhandel mit Syrien gestoppt wird. Denn das ist einer der Gründe, warum so viele Staaten mit Veto-Recht in der UNO nicht eingegriffen haben. Es ist zwar erwünschenswert, in Zeiten der Finanzkrise an Geld zu kommen, aber es ist eine Schande, dass dieses Geld mit dem Blut von Menschen bezahlt wird."

Eine wichtige Stimme sei jene des Papstes; eine moralische Instanz, die bleibt:

„Deshalb ist seine Stimme so wichtig. Sie klopft an die Türen des Gewissens, um daran zu erinnern, dass wir in menschlichem Sinn und nicht in materialistischem Sinn denken müssen."

Die Hilfe von Caritas Internationalis in Kooperation mit den Hilfsorganisationen vor Ort sei in Syrien durch die Bombenangriffe erschwert. Caritas Internationalis versuche aber trotzdem, so gut wie möglich für medizinische Hilfe, Essen und Notunterkünfte der Flüchtlinge zu sorgen, vor allem wo jetzt der Winter nahe, so Kardinal Maradiaga. (rv)

Neues Papamobil für den Papst

Papst Benedikt XVI. bekommt an diesem Freitagnachmittag ein neues Papamobil in zweifacher Ausführung überreicht. Das Fahrzeug der M-Klasse aus den Werkstätten des Stuttgarter Automobilherstellers Mercedes-Benz ist mit modernster Technologie ausgestattet und löst das mittlerweile weltweit bekannte Vorgängermodell ab, das zunächst Papst Johannes Paul II. und dann Papst Benedikt während der vergangenen zehn Jahre auf Reisen und dem Petersplatz begleitet hat. Bereits an diesem Samstagnachmittag wird das neue Fahrzeug bei Papst Benedikts traditionellem Besuch der Marienstatue auf der römischen Piazza di Spagna zur Feier der Unbefleckten Empfängnis Mariens erstmals in der Öffentlichkeit zu sehen sein. Wie beim Vorgängermodell handelt es sich bei dem Fahrzeug um eine weiße M-Klasse mit dem bekannten mit Panzerglas versehenen Kuppelaufbau, der es dem Papst in Sicherheit und Komfort ermöglicht, seine Umwelt zu sehen und zu begrüßen. Das neue Papamobil liegt um einige Zentimeter tiefer als sein Vorgänger, was praktischen Überlegungen im Zusammenhang mit dem Transport im Flugzeug geschuldet ist und verfügt über hochmoderne Systeme zur Klimatisierung, Innenraumnutzung und- beleuchtung sowie Kommunikation zwischen Fahrerkabine und den Passagieren. Die beiden älteren Fahrzeuge, die nun nicht mehr benötigt werden, werden jeweils in den vatikanischen Museen sowie im Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart zu besichtigen sein. (rv)

Georg Gänswein neuer Präfekt des Päpstlichen Hauses

Georg Gänswein ist neuer Präfekt des Päpstlichen Hauses. Dazu hat ihn an diesem Freitag Papst Benedikt XVI. ernannt. Gänswein folgt auf den US-Amerikaner James Michael Harvey, der vor kurzem zum Kardinal und Erzpriester der Kirche Sankt Paul vor den Mauern ernannt wurde.
Prälat Gänswein wurde gleichzeitig zum Erzbischof erhoben und erhält das italienische Titularbistum Urbisaglia. Die Mitteilung des Pressesaales des Vatikans spricht nicht von der Ernennung eines neuen Sekretärs, Gänswein wird also weiterhin auch diese Position ausfüllen.
Die Präfektur des Päpstlichen Hauses ist unter anderem für Papstbesuche in- und außerhalb von Rom zuständig und organisiert die öffentlichen und privaten päpstlichen Audienzen.

Georg Gänswein wurde am 30. Juli 1956 in Waldshut (Baden-Württemberg) geboren. Am 31. Mai 1984 empfing er die Priesterweihe. Gänswein studierte Kirchenrecht in München und war später persönlicher Referent des Erzbischofs von Freiburg im Breisgau. Im Jahr 1995 wurde Georg Gänswein in die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung berufen, ein Jahr später in die Glaubenskongregation. (rv)