Vatikan/China: Kardinal Tong Hon kritisiert Ausreiseverbot für chinesische Bischöfe

Kardinal John Tong Hon hat im Vatikan das Ausreiseverbot der chinesischen Regierung für die Bischöfe des Landes kritisiert und einen verstärkten Dialog zwischen dem Vatikan und Peking gefordert. An diesem Donnerstag sagte der Erzbischof von Hongkong gegenüber Journalisten, in China gebe es immer noch zahlreiche Einschränkungen der Religionsfreiheit. Unter anderem hätte Martin Su Yao-wen, Bischof von Taichung, als Delegierter zur derzeit im Vatikan stattfindenden Bischofssynode reisen sollen. Ihm wurde, wie vielen anderen, das Ausreisevisum verweigert. (kna)

Bischofssynode: Die wiederverheirateten Geschiedenen

Es war der italienische Bischof Bruno Forte, der als erster im Plenum bei der Bischofssynode das Thema der wiederverheirateten Geschiedenen angeschnitten hatte, und das bereits an einem der ersten Tage. Seitdem kam das Thema immer wieder vor, mal explizit, mal als Teil des Themas Familie. Erzbischof Robert Zollitsch ging in einer Pressekonferenz an diesem Freitag noch einmal explizit auf eine dieser Fragestellungen ein. Es sei nicht nur Europa gewesen, das diese Frage stelle: Die wiederverheirateten Geschiedenen seien bei der Synode vor allem von Afrika in die Debatte gegeben worden. „Das ist nicht ein typisches Problem Mitteleuropas", so Zollitsch. „Dass die Pastoral an diesen Eheleuten bis hin zu den gescheiterten Ehen und den Wiederverheirateten eine wichtige Aufgabe ist, kam immer wieder durch und es bestärkt mich auch, zu schauen, welche Wege es für uns gibt."

Seiner Einschätzung nach werde die Synode etwas zum Thema der Familie sagen, so Zollitsch weiter, vor allem zur Familie als Ort der Glaubensverkündigung und als Kirche im Kleinen. Die Situation sei weltweit sehr verschieden, als Deutschsprachige wollten die Synodalen aber auch die Frage des Scheiterns und der Scheidungen mit in den Blick nehmen.

Rückblickend auf die Debatte um die Bedeutung und Rolle der Familie fand Zollitsch aber auch kritische Töne: „Es bestand zum Teil die Gefahr der Idealisierung, nach dem Motto: Es kommt nur auf die Familie an." Da sei der Blick auf die Scheidungen, gemischt konfessionelle Ehen und so weiter wichtig. (rv)