Neuevangelisierung: Auf dem Weg zur Bischofssynode

Die Weltbischofssynode zur Neuevangelisierung beginnt am kommenden 7. Oktober im Vatikan, wenige Tage vor dem von Benedikt XVI. ausgerufenen „Jahr des Glaubens". Auf der Homepage von Radio Vatikan finden Sie schon jetzt ausführliche Informationen zum Thema sowie das Arbeitspapier zu dem Treffen, das der Vatikan an diesem Dienstag veröffentlichte. (rv)

Link : Das Dokument in Deutsch und voller Länge

Vatikan: Mängel in Vorkehrungen gegen Geldwäsche zuürckgewiesen

Der Vatikan hat einen Medienbericht über angebliche Mängel seiner Vorkehrungen gegen Geldwäsche zurückgewiesen. Die italienische Tageszeitung „Il Fatto Quotidiano" hatte am Sonntag berichtet, der Vatikan erfülle acht von insgesamt sechzehn grundlegenden Kriterien für die Einhaltung internationaler Anti-Geldwäsche-Standards nicht oder nur unzureichend. Diese Darstellung sei in mehrfacher Hinsicht „inkorrekt", stellte Vatikansprecher Federico Lombardi am Montag vor Journalisten klar. Die Zeitung hatte zudem gemutmaßt, der Vatikan laufe nach diesem Befund Gefahr, die Aufnahme in die sogenannte „Weiße Liste" vertrauenswürdiger Länder zu verfehlen. „Il Fatto Quotidiano" beruft sich in seinem Bericht auf den vorläufigen Prüfungsbericht der Fachleute des Europaratsausschusses Moneyval zur Bekämpfung von Geldwäsche. (rv)

„Die Qualität des Zeugnisses erhöhen“: Arbeitsdokument für die Bischofssynode 2012

Der Vatikan hat an diesem Dienstag das so genannte „Instrumentum Laboris", das Arbeitspapier für die Weltbischofssynode zur Neuevangelisierung, veröffentlicht. Die Synode beginnt am 7. Oktober, wenige Tage vor Beginn des von Benedikt XVI. ausgerufenen „Jahres des Glaubens", und geht bis zum 28. Oktober. Zur Vorbereitung der Synode war im März 2011 das erste Vorbereitungsdokument, die so genannte „Lineamenta" vorgestellt worden. Unser Redaktionsleiter Pater Bernd Hagenkord hat beide Dokumente gelesen.

Pater Hagenkord, was für ein Dokument ist das heute veröffentlichte Arbeitspapier genau?

Der lange Text – es sind über 80 Seiten – ist und liest sich als eine Fortschreibung des ersten Vorbereitungstextes, also der so genannten „Lineamenta". Das war ein ähnlicher Text, etwas kürzer, der dem Projekt der Bischofssynode einen ersten Aufgabenumriss gegeben hat.
Damals wurden nach jedem Kapitel Fragen gestellt mit der Aufforderung, diese im Bistum oder im Orden zu besprechen. Diese Antworten bilden nun die Fortschreibung. Man hat das Gerüst des ersten Dokumentes genommen und dann mit den Impulsen aus der Ortskirche weiter gearbeitet.
Das Ganze ist eindeutig kein Katechismus und kein fertiges Dokument, man merkt ihm an, dass es für die Weiterarbeit gedacht und geschrieben ist.

Was sind denn die Unterschiede zwischen dem ersten und dem zweiten Text?

Der zweite ist eindeutig weniger abstrakt. Beim ersten, den Lineamenta, war ganz allgemein und sehr theologisch und spirituell ein Rahmen formuliert worden. Diesem Text merkt man nun an, dass die Praxis eingeflossen ist. Das soll nicht heißen, dass er weniger profund ist, aber die Antworten aus den Ortskirchen haben den Charakter des Textes geändert. Damit wird die Synode, wenn sie im Oktober tagt, sicherlich etwas anfangen können.

Aber muss denn nicht ein Text aus Rom, der für die ganze Kirche gelten soll, notwendigerweise allgemein sein, ja vielleicht ein wenig abstrakt?

Das könnte man meinen, aber dies ist wirklich ein pastoral ausgerichteter Text. Er beginnt damit, die verschiedenen Bezüge herzustellen: Das Konzilsjubiläum, das Jahr des Glaubens usw., dann spricht er aber auch die problematische Situation der Kirche an und die Notwendigkeit, über eine Erneuerung zu sprechen, und zwar in der ganzen Kirche, nicht nur im alten Westen. Das zeigt, dass das Dokument seinen Ort in der Debatte hat und nicht wie ein Einzelstück herausragt.
Dann ist es die theologische Sprache, die gewählt wurde: Der Text stellt die Begegnung mit Christus vor, er spricht davon, die Menschen hineinzunehmen in die Beziehung Gottes. Das ist sehr pastoral und deswegen sehr praktisch. Eben genau für die Ebene gedacht, auf der Neu-Evangelisierung stattfinden muss, nämlich vor Ort.

Die Weltbischofssynode vom Oktober steht unter dem Titel „Die Neue Evangelisierung für die Weitergabe des christlichen Glaubens". Nun ist das Wort „Neuevangelisierung" nicht wirklich beliebt, zumindest nicht in der deutschsprachigen Kirche. Was genau soll das sein?

Neue Evangelisierung soll nicht einen Zustand von früher wieder herstellen. Sie ist keine Taktik, um mehr Mitglieder zu gewinnen. Sie will Veränderung, und das meint vor allem zuerst die Veränderung aus sich selbst, von der Kirche selbst.
Es ist richtig, wirklich beliebt ist das Wort nicht, aber es ist das hier in Rom eingeführte Wort, das letztlich auf Papst Paul VI. zurück geht. Wir würden das eher missionarische Seelsorge nennen, gemeint ist genau das Gleiche.

Was genau soll laut Arbeitsinstrument die Synode im Oktober denn leisten?

Sie soll eine Revisionsarbeit leisten, und zwar soll neu nachgedacht werden, wie Kirche unter Menschen heute sein und leben und verkünden kann. Es ist keine Neuerfindung von Kirche, aber auch nicht das Trauern um das Alte. Es geht um das Heute. Und hier werden in Sachen Analyse der Gegenwart erste Schritte gemacht, die die Synode selbst sicherlich noch vertiefen wird, etwa in der Frage der ökonomischen oder sozialen Bedingungen, der Globalisierung, oder auch in der Veränderung der Medienwelt. Das sind neue Bedingungen für die Kirche – und unter denen muss sie sich neu finden.

Auch vom Phänomen der Migration und den Folgen der Säkularisierung für das Glaubensleben ist in dem Dokument die Rede. Sie haben gerade das Stichwort „Veränderung auch von innen" genannt. Geht es auch um eine Reform der Kirche?

Nicht ganz. Es geht schon um Verkündigung. Im ganzen Dokument wird sehr klar, dass es um die Natur der Kirche geht, also um ihren Auftrag, das Evangelium Jesu Christi zu leben und weiter zu geben. Das Wort ‚Reform’ meint ja eher die Struktur. Bei dem Projekt der neuen Evangelisierung soll es schon um den Kern gehen, also um das Leben des Glaubens und dessen Weitergabe. Um eine Formulierung des Textes zu verwenden: Evangelisierung will neues Leben für jede menschliche Erfahrung. Sie will keine Sonderwelt namens Kirche oder Glauben, sondern die ganze menschliche Welt, wie sie eben heute ist, für den Glauben öffnen.
Das ist das Projekt der Synode, und diesen Geist atmet auch das „Instrumentum Laboris". (rv)

Vatikan: Intern. Theologen-Kommission mit neuem Internetauftritt

Die Internationale Theologische Kommission präsentiert sich mit einem neuen Internetauftritt. Auf der vatikanischen Homepage www.vatican.va ist unter dem Stichwort „Glaubenskongregation" jetzt auch das ihr unterstellte Expertengremium aufgeführt, teilte der Vatikan am Samstag mit. Die Seite enthält nach einem historischen Überblick und den Statuten die 25 Dokumente im Wortlaut sowie in vielen Übersetzungen, die die Kommission seit ihrer Gründung 1969 veröffentlicht hat. Außerdem sind die Reden dokumentiert, die die Päpste an die jährliche Vollversammlung gerichtet haben. Aufgabe der Internationalen Theologischen Kommission ist es, den Vatikan und insbesondere die Glaubenskongregation bei der Untersuchung von wichtigen Lehrfragen zu unterstützen. Präsident des bis zu 30 Personen zählenden Gremiums ist jeweils der Präfekt der Kongregation, derzeit der US-amerikanische Kardinal William Levada. (rv)

Irland: „Änderungen in der Kirche gehen in die richtige Richtung“

Der 50. Internationale Weltkongress in Irland neigt sich seinem Ende zu. Der Erzbischof von Dublin und Gastgeber der Veranstaltung, Diarmuid Martin, zeigt sich zufrieden: „Hier beim Kongress sieht man, dass sich in der Kirche Vieles ändert, und viele Dinge ändern sich in die richtige Richtung", so der Erzbischof am Rande der Veranstaltung gegenüber Radio Vatikan.

„Schon am Sonntagmorgen, bei Eintritt in die große Aula, konnte man den großen Enthusiasmus spüren und einen großen Sinn für Optimismus. Das sind viele Beispiele für die großen Ereignisse, die sich heute in der irischen Kirche abspielen. Außerdem sehen wir die Qualität der Liturgien und die Teilnahme von Personen aus der ganzen Welt, aber auch der Iren selbst."

Die irische Kirche habe in den letzten Monaten geradezu eine Missionierung erlebt, auch wenn sie selbst sich dessen vielleicht gar nicht bewusst gewesen sei, meint Erzbischof Martin. Das Thema des Kongresses und die Neuevangelisierung seien auf vielfältige Weise schon vor dem Kongress in die Gemeinden und vor allem zu den jungen Menschen getragen worden, durch die auch zahlreiche Initiativen angeregt worden seien:

„Da gibt es viele kleine Beispiele: Zum Beispiel wurde eine Route zwischen sieben Kirchen eingerichtet, die sich eines großen Zulaufs erfreut. Aber jede Gemeinde hat auch Momente der Katechese gehabt, vor allem für die Erwachsenen, was es in der Vergangenheit in Irland so noch nicht gab: Die Katechese war vor allem für die Schulen. Wir wollten die Botschaft des Kongresses aber auch zu den alten Menschen bringen, so dass wir eine Messe in jedem Altenheim gefeiert haben, um den Menschen so die Teilnahme zu ermöglichen. Auch in den Armenspeisungen haben wir die Einheit der Menschen mit Christus in der Kommunion und die Solidarität betont. Wir werden jetzt den Langzeiteffekt dieser Initiativen beobachten müssen, es ist schwierig, heute zu sagen, was das Ergebnis sein wird. Man ändert die katholische Kirche in Irland nicht in einer Woche. Dennoch, der Weg ist vorgegeben und ich hoffe, dass man am Tag nach dem Kongress mit der Aktivität der Evangelisierung weiter machen kann. Möglicherweise wird das Jahr das Glaubens eine wirklich hervorragende Gelegenheit für uns sein."

Eines der Merkmale des Kongresses bleibt auch die Begegnung zwischen Personen verschiedener Nationalitäten, Sprachen und Lebensläufen am Tisch des Herrn. Dies bestätigt Pater John Pelotta vom irischen Zweig des Don Orione-Ordens im Gespräch mit Radio Vatikan:

„Dieser eucharistische Kongress ist durch verschiedene Realitäten geprägt: Es gibt die spirituelle Komponente, die die Menschen nach und nach mit Liturgien, Anbetungen und Beichten aufnehmen. Es gibt aber auch eine andere Seite: Dieses Zusammenkommen der Menschen aus verschiedenen Nationen, aus Afrika, aus Asien, aus Nationen, die wir manchmal gar nicht kennen, viele aus Südamerika und Europa. Hier wird uns bewusst, dass die Eucharistie und das Brotbrechen für die Armen zwei Dinge sind, die sehr eng miteinander verbunden sind."

Die Kirche in Irland stehe dabei aktuell vor besonders großen Herausforderungen:

„Der Großteil der Menschen ist noch gläubig, dennoch braucht Irland Führungspersönlichkeiten und ich sehe noch keine solchen, weder in der Kirche noch in der Gesellschaft. Die Gesellschaft ist jetzt eine Gelegenheit für die Kirche, die diese jetzt nutzen muss." (rv)

Kardinal Koch zum Staat-Kirche-Verhältnis in Großbritannien

Das enge Verhältnis der „Church of England" zum Staat könnte die Aufgaben der Anglikanischen Gemeinschaft in Zukunft behindern. Diesen Eindruck hat der Ökumene-Verantwortliche des Vatikans, Kardinal Kurt Koch, bei seiner England-Visite gewonnen. Der Kurienkardinal war während seiner Reise nach Großbritannien und Irland in dieser Woche unter anderem Gast des anglikanischen Erzbischofs von Canterbury, Rowan Williams. Koch sagte nach seiner Rückkehr im Interview mit Radio Vatikan:

„Viele Fragen haben sich mir ergeben in Bezug auf das Verhältnis der ,Church of England‘ zum Staat. Da scheint es mir, dass es zu enge Beziehungen gibt. Beispielsweise müssen Entscheidungen, die die Kirche fällt, von beiden Parlamentskammern abgesegnet werden. In meiner Wahrnehmung ist die anglikanische Kirche zu sehr Staatskirche. Und da könnten ganz große Herausforderungen auf sie zukommen."

Denn bei heiklen sozialen und ethischen Fragen wie beispielsweise der Anerkennung gleichgeschlechtlicher Paare – das Thema wird in Großbritannien derzeit heiß diskutiert – würden politische Überlegungen die Position der Kirche verdrängen. Und dies könnte auch im ökumenischen Dialog passieren, fügte der Schweizer Kurienkardinal hinzu:

„Das Verhältnis von Kirche und Staat ist eine Beziehung, die das Verhältnis zwischen den Kirchen mitprägt und die in eine bestimmte Richtung lenkt. Doch in ganz Europa hat sich die Trennung von Kirche und Staat als der Normalfall herausgestellt. Es ist auch eine Entwicklung unserer Gesellschaft."

Beim Treffen mit dem Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams, sei es auch um die anglikanischen Gruppen gegangen, die zur katholischen Kirche konvertieren wollen und für die katholische Personalordinariate eingerichtet wurden, berichtete Kardinal Koch weiter – der Vatikan hatte just an diesem Freitag die Einrichtung eines solchen Personalordinariates in Australien bekannt gegeben. Die anglikanischen Priester, „die sich katholisch verstehen", seien eigentlich gar nicht Geistliche, die in die katholische Kirche „zurückkehren" möchten, präzisiert Koch:

„Es sind vielmehr Priester, die sich prinzipiell katholisch verstehen und die die Liturgie auch dementsprechend katholisch feiern, die aber in der anglikanischen Kirche bleiben möchten wegen deren Tradition. Das wollte mir Erzbischof Rowan Williams auch ganz bewusst zeigen."

Übertritte hin oder her – eigentlich habe die „Church of England" derzeit andere Sorgen als den „Wechsel" einiger anglikanischer Gemeinden in die katholische Kirche, so der Kardinal weiter. So sei bei der nächsten Generalsynode der anglikanischen Kirchgemeinschaft im kommenden Juli etwa nicht der Übertritt der Anglikaner Hauptthema, sondern die Öffnung des Bischofsamtes für Frauen. (rv)

Vatikan zur Piusbruderschaft: Wenn Eingliederung, dann über Personalprälatur

Die Gespräche zwischen dem Heiligen Stuhl und der Piusbruderschaft sind in eine neue Phase getreten: An diesem Mittwoch haben sich Verantwortliche beider Seiten im Vatikan getroffen, um die Bedingungen zu besprechen, unter denen die Bruderschaft überhaupt Teil der Kirche werden kann. Auf Vatikanseite führten die Gespräche Kardinal William Levada, Präfekt der Glaubenskongregation, und deren Sekretär, Erzbischof Luis Ladaria.

Eine Personalprälatur für die Piusbruderschaft ist der Vorschlag, mit dem der Vatikan in die Gespräche mit der Piusbruderschaft eingetreten ist. Das teilte der Pressesaal des Vatikan an diesem Donnerstag mit. Beim Treffen der Glaubenskongregation mit Bischof Bernard Fellay im Vatikan habe zunächst die Antwort der Piusbrüder vom April gestanden; die Bruderschaft hatte mit einem Schreiben auf die so genannte „Dogmatische Präambel" geantwortet. Bei dem Treffen im Vatikan habe Bischof Fellay nun die aktuelle Situation erläutert, in der sich die Bruderschaft befindet, geht aus der Vatikanerklärung weiter hervor. Fellay habe versprochen, als Antwort auf die Bewertung dieser Stellungnahme durch den Vatikan „in einem annehmbaren Zeitraum" eine Antwort der Bruderschaft vorzulegen. Im Klartext heißt das: Der Vorgang der Eingliederung der Bruderschaft in die volle Gemeinschaft der Kirche ist noch nicht abgeschlossen. Das hat ebenfalls Vatikansprecher Pater Federico Lombardi an diesem Donnerstag gegenüber Journalisten betont: Es sei „die letzte Etappe der Untersuchung der Situation durch die Bruderschaft angebrochen", sagte Lombardi. Der Vatikan drückt in seinem Statement die Hoffnung aus, dass diese neue Zeit für Reflexion dazu dienen kann, die volle Einheit zu erreichen. Die letzte Entscheidung von seiten der katholischen Kirche über eine Wiedereingliederung steht dem Papst zu.

Wie könnte eine solche Wiedereingliederung konkret geschehen? Dazu hat der Vatikan den Entwurf eines Dokumentes vorgelegt, das die Errichtung einer Personalprälatur für die Piusbruderschaft vorsieht. Bisher gibt es in der Kirche nur eine einzige Organisation mit dieser Rechtsform, das Opus Dei. Diese Personalprälatur sei die angemessene Form für eine kanonische, also kirchenrechtliche Anerkennung, betont die Vatikanerklärung von diesem Donnerstag. Das Kirchenrecht sieht vor, dass der Heilige Stuhl diese errichten kann, Mitglieder können Priester und Diakone des Weltklerus sein (Kanon 294), es handelt sich also nicht um einen neuen Orden oder eine Kongregation. Eigene Statuten sollen das Verhältnis einer Personalprälatur zu den Bischöfen bestimmen (Kanon 297).

Die Pressemeldung des Vatikan hebt ebenfalls noch einmal die Feststellung vom vergangenen Mai hervor, dass es ein von diesem Prozess getrenntes Vorgehen in Bezug auf die anderen drei Bischöfe der Piusbruderschaft geben wird. Bernard Tissier de Mallerais, Richard Williamson und Alfonso de Galarreta waren mit Bernard Fellay gemeinsam unerlaubt zu Bischöfen geweiht worden und hatten sich in der Vergangenheit eher kritisch zu der Annährung zwischen Bruderschaft und katholischer Kirche geäußert.

Der Vatikan erwartet eine Antwort der Piusbrüder auf seinen jüngsten Einigungsvorschlag im Verlauf des Monats Juli, fügte Lombardi vor Journalisten hinzu. Nach dem Gespräch vom Mittwochabend liege der "Ball nun im Feld der Traditionalisten". Diese müssten entscheiden, ob sie mit der vatikanischen Bewertung ihrer Antwort vom April einverstanden seien, so Lombardi. Inhaltliche Angaben, ob die Antwort "positiv" und somit eine Einigung möglich sei, wollte Lombardi nicht machen. (rv)

Vatikan/Deutschland: Bischof Müller in zwei Dikasterien als Mitglied berufen

Der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller wird Mitglied im vatikanischen Ökumene-Rat sowie in der Bildungskongregation. Dazu hat ihn Papst Benedikt XVI. an diesem Dienstag ernannt, wie der vatikanische Pressesaal bekannt gab. In der Bildungskongregation wird künftig auch der Schweizer Bischof Charles Morerod als Mitglied amtieren. Bischof Müller ist bei der Deutschen Bischofskonferenz Vorsitzender der Ökumenekommission. Der Regensburger Bischof ist bisher auch Mitglied der Glaubenskongregation und des Päpstlichen Rates für die Kultur. (rv)

Vatikan/GB: Anglikaner stellen Weichen für den ökumenischen Dialog mit Rom

Die Entscheidungen der Generalsynode der anglikanischen Kirche in Großbritannien werden die Weichen für den ökumenischen Dialog mit Rom, aber auch für den inneren Zusammenhalt der eigenen Kirche stellen. Das hat der Ökumenebeauftragte des Vatikan, Kardinal Kurt Koch, in einer Rede vor Vertretern der anglikanischen Kirche in London betont. Er erinnerte daran, dass es viele Stimmen gebe, die die Beziehungen zwischen der römisch-katholischen und der anglikanischen Kirche in einer Krise sähen. Die Konsequenzen der Entscheidungen, so der Kardinal, seien vorsichtig abzuwägen. Dennoch sei er beeindruckt von der Offenheit und Entschiedenheit, mit der die anglikanischen Bischöfe strittige Fragen diskutierten, und er werde die Synode mit seinem Gebet begleiten. (rv)

Vatikan/USA: Ordensfrauen müssen Lehre der Kirche vermitteln

Der Vatikan betont die Notwendigkeit, dass amerikanische Ordensfrauen die überlieferte Lehre der Kirche getreu zu vermitteln hätten. Dies wurde in einer Mitteilung des vatikanischen Pressesaals im Anschluss an ein Treffen zwischen hochrangigen Vertretern der Glaubenskongregation und der Konferenz der amerikanischen Ordensfrauen (LCWR), den Schwestern Pat Farrell und Janet Mock, deutlich. Am Dienstag trafen die Ordensschwestern unter anderem mit dem Präsidenten der Glaubenskongregation, Kardinal William Levada, im Vatikan zusammen. Das Gespräch sei in einer Atmosphäre der Offenheit und Herzlichkeit verlaufen, so die Mitteilung weiter. Die Ordensschwestern sind nach Rom gekommen, um ihrer Sorge über die vom Vatikan angeordneten Überprüfung der Konferenz der Ordensfrauen Ausdruck zu verleihen. Die LCWR war vom Vatikan unter Beobachtung gestellt worden, nachdem die Glaubenskongregation festgestellt hatte, sie weiche von der kirchlichen Lehre ab und verbreite „gewisse radikalfeministische Positionen". (rv)