Südafrika: Die Bischöfe des südlichen Afrika bündeln ihre Kräfte

Die Bischöfe des südlichen Afrika bündeln ihre Kräfte, um so viele Wahlbeobachter wie möglich zu den nächsten Wahlen in mehreren ihrer Länder zu mobilisieren. Das erklären sie in einem gemeinsamen Statement. Sie wollten alles tun, um zu „freien und friedlichen Wahlen" beizutragen, „denn wir haben gesehen, wie Gewalt und Unsicherheit das Leben der Leute belasten und die Entwicklung bremsen". Der Bischofsverband des südlichen Afrika deckt folgende Staaten ab: Südafrika, Botswana, Swaziland, Lesotho, Mosambik, Angola, Sao Tomé und Principe, Namibia und Simbabwe. Die Bischöfe fordern die Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft SADC dazu auf, bei anstehenden Wahlen in ihren Mitgliedsländern demokratische Abläufe zu garantieren. Heikel ist vor allem die Lage in Simbabwe. Gerüchte über eine schwere Krankheit von Präsident Robert Mugabe werfen Fragen nach der Zukunft des Landes auf. (rv)

USA: Bistümer leiten Verfahren gegen Obama ein

43 katholische Diözesen, Krankenhäuser, Schulen und kirchliche Organe haben Klagen gegen die Gesundheitsreform von Präsident Barack Obama eingereicht. Mit den insgesamt zwölf Klagen kämpfen sie gegen eine Entscheidung des Gesundheitsministeriums, katholische Organisationen zur Bezahlung von Verhütungsmitteln und Arzneimitteln, die Abtreibungen herbeiführen, zu verpflichten. von New York, der Präsident der US- Bischofskonferenz, betont in einer Erklärung, man habe alles für einen Konsens getan, aber vergeblich. Jetzt werde die Zeit knapp, „und unsere wertvollen Ämter und Grundrechte hängen am seidenen Faden". „Wir müssen uns jetzt daher an den Gerichtshof wenden", so der Kardinal wörtlich. Der Verband „Becket Fund for Religious Liberty" unterstützt die Klagewelle. Das sagte uns seine Medienverantwortliche Emily Hardman. Der Grund hierfür sei, dass es um die Religionsfreiheit insgesamt gehe. Der Staat solle kein Recht darauf haben, religiöse Einrichtungen zwingen zu können, gegen ihren Glauben zu handeln. (rv)

Kardinal Ravasi: „Schönheit ist eine Universalsprache“

Spiritualität und Schönheit gehören zusammen. Das ist das Fazit der jüngsten Neuauflage des „Vorhofs der Völker", eines Treffens, das der Päpstliche Kulturrat organisiert. Am Wochenende trafen sich diesmal neben Theologen und den üblichen Gästen des „Vorhofs" vor allem Kunstschaffende. Treffpunkt war nämlich die Sagrada Familia im spanischen Barcelona. Es ging um „Kunst, Schönheit und Transzendenz", wie der Hauptorganisator des Treffens, Kardinal Gianfranco Ravasi im Gespräch mit uns sagt.

„Das Thema „Schönheit" haben wir anhand der Musik erlebbar gemacht. Das Hauptziel des Vorhofs der Völker besteht gerade darin, die verschiedenen Stimmen in Einklang zu bringen und damit eine gemeinsame Botschaft zu vermitteln. Das führt dann unweigerlich dazu, dass man dadurch das Echo des Unendlichen hört. Für uns Gläubige heißt das natürlich, die Stimme Gottes zu hören. Für andere hingegen kann das einfach eine wunderbare Erfahrung sein."

Schönheit sei eine Universalsprache. Es gebe zwar verschiedene Schönheitsmerkmale und jede Kultur habe andere Maßstäbe, doch alle Menschen hätten ein Schönheitsideal. Dies sei eben ein Zeichen des Transzendenten, so Kardinal Ravasi.

„Im Mittelalter gab es in Europa Kathedralen, die anhand eines „musikalischen Alphabets" erschaffen wurden. Die Richtlinie war die damalige Kirchenmusik. Schon damals versuchte man das Sinnliche – also das Unsichtbare – mit dem Fühlenden – also Sichtbaren – zu vermischen. Die Resultate sieht man heute noch, und sie ziehen weiterhin viele Menschen, auch Nicht-Christen, an."

Der „Vorhof der Völker" wolle keine Elite-Veranstaltung sein, so Ravasi weiter. Deshalb stünden die Zusammenkünfte einem breiten Publikum offen.

„Wir hoffen sehr, dass unser Blick nach Gott, den wir beim „Vorhof der Völker" herstellen, auch dazu verleitet, unsere Mitmenschen genauer zu betrachten. Dass wir nach Barcelona gekommen sind, möchte auch ein besonderes Zeichen sein. Diese Stadt gilt als sehr säkular, doch auch eine solche Metropole verdient es, genauer betrachtet zu werden, um auch dort die Schönheit des Schöpfers sehen zu können." (rv)

Italien: Bischöfe beklagen Politikverdrossenheit

Kardinal Angelo Bagnasco hat eine wachsende Politikverdrossenheit in Italien beklagt. Die große Zahl der Nichtwähler sowie der nichtausgefüllten oder ungültigen Wahlzettel bei den jüngsten Kommunalwahlen sei eine „deutliche Botschaft, die ernst zu nehmen ist", sagte Bagnasco am Montag in Rom. Der Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz forderte eine größere Bescheidenheit und tragfähige politische Visionen in der italienischen Politik. Anlass der Äußerungen war die Eröffnung der Frühjahrsvollversammlung der Bischofskonferenz, die bis Freitag in Rom tagt.

„Damit Entfremdung und Enttäuschung nicht Überhand nehmen, muss sich die Politik im Zeichen der Nüchternheit und visionären Kraft regenieren. Niemand sollte sich falsche Hoffnungen machen, dass es unser Land erlaubt, einfach wieder in seinen alten Zustand zurückzukehren. Man muss dagegen auf die Intelligenz der Bürger setzen, die inzwischen ernüchtert und müde sind."

Aufruf gegen Korruption und Jugendarbeitslosigkeit

Zugleich rief der Kardinal die politischen Parteien zu einem entschiedenen Vorgehen gegen Korruption in ihren eigenen Reihen auf. Jede Form von Korruption sei ein „Verrat am Gemeinwohl", so Bagnasco. Zwar seien in der italienischen Politik gegenwärtig durchaus „ehrenwerte und anständige" Personen zu finden. Zugleich gebe es jedoch auch korrupte Politiker, sagte der Erzbischof von Genua. Bagnasco warf den Parteien zudem eine mangelnde Unterstützung der Reformen der Regierung von Ministerpräsident Mario Monti vor. Es sei „erstaunlich", dass sich die Parteien in der Krise nach einer anfänglichen „Phase der klugen Einsicht" nun aus der Verantwortung zurückziehen wollten, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz. Der Reformprozess, der den Italienern schon so viele Opfer abgefordert habe, dürfe nicht unvollendet bleiben. Zugleich forderte Bagnasco Maßnahmen zur Bekämpfung der hohen Jugendarbeitslosigkeit in Italien. Es bedürfe „konkreter Signale" für die junge Generation, die einen Weg aus Armut und Diskriminierung wiesen. Ebenso gelte es jedoch einem verbreiteten Konsumdenken entgegenzutreten, das insbesondere durch die Werbung gefördert werde. (rv)

Israel: Kardinal Meisner weiht im Heiligen Land ein Kloster

Kardinal Joachim Meisner hat ein neues deutsches Benediktinerkloster im Heiligen Land eingeweiht. Das Leben der Mönche müsse Maß nehmen am Leben Jesu, sagte der Kardinal in seiner Predigt. Jesu Spuren seien nirgends so greifbar wie im Heiligen Land, fügte der Kölner Erzbischof an, der Vorsitzender des Deutschen Vereins vom Heiligen Lande ist. Neben dem Generalsekretär des Vereins vom Heiligen Lande, Heinz Thiel, und mehreren Diözesanvertretern waren acht Bischöfe und Äbte angereist, darunter Alt-Patriarch Michel Sabah. Das neue Kloster liegt in Tabgha am See Genezareth, unweit der Ruinen von Kafarnaum. (rv)

Kardinal Brandmüller: „Nostra Aetate nicht dogmatisch bindend“

Der deutsche Kurienkardinal Walter Brandmüller hofft auf eine Rückkehr der schismatisch orientierten Piusbruderschaft zur römisch-katholischen Kirche. Das sagte er am Montag im Gebäude von Radio Vatikan in Rom. Der frühere vatikanische Chef-Historiker stellte vor Journalisten ein Buch über das Zweite Vatikanische Konzil vor; dabei sagte er:

„Wir hoffen, dass der Versuch des Heiligen Vaters, die Kirche zu einen, gelingt – auch mit Blick auf die Lefebvrianer. Es ist die Historizität jedes Konzils, die einen Ausgangspunkt für einen fruchtbaren Dialog mit den Lefebvrianern darstellt. Wenn wir uns über den unterschiedlichen kanonischen Charakter der verschiedenen Konzilsdokumente klarwerden, sehen wir, ob sich eine Tür öffnet für eine Fortsetzung des Dialogs über das rechte Verständnis der verschiedenen Dokumente. Es gibt einen großen Unterschied etwa zwischen den großen Konstitutionen, z.B. „Sacrosanctum Concilium", „Dei Verbum" oder „Lumen Gentium", und den einfachen Erklärungen des Konzils…"

Brandmüller reagierte mit diesen Worten auf die Frage einer Journalistin. Weiter führte er aus:

„Seltsamerweise haben die beiden umstrittensten Texte, nämlich „Nostra Aetate" und „Dignitatis Humanae", nach der Einschätzung meines verehrten Professors in Kirchenrecht Klaus Mörsdorf, keinen lehrmäßig bindenden Inhalt. Also kann man darüber reden! Und um die Wahrheit zu sagen: Ich verstehe unsere Freunde von der Piusbruderschaft nicht, die sich fast ausschließlich auf diese beiden Texte konzentrieren. Es tut mir leid – denn das sind die am einfachsten zu akzeptierenden Texte, auch wenn wir ihre kanonische Natur bedenken!"

Mörsdorf war Ordinarius für Kirchenrecht in München, wo er 1989 starb. „Nostra Aetate" und „Dignitatis Humanae" sind beides Erklärungen des Zweiten Vatikanischen Konzils; in der ersten geht es um das Verhältnis der katholischen Kirche zum Judentum, in der zweiten um Menschenwürde und Menschenrechte. Auf die Nachfrage eines Journalisten, wie verbindlich diese Konzilserklärungen für einen Christen denn nun seien, erklärte Kardinal Brandmüller:

„Natürlich muss man sie ernstnehmen, als Ausdruck des lebendigen Lehramts! Aber ohne die ganze Kirche binden zu wollen, damit sie diese Formel akzeptiert, in der sie sich befinden."

Brandmüller war von 1998 bis 2009 Präsident des Päpstlichen Komitees für Geschichtswissenschaften; Papst Benedikt machte ihn 2010 ehrenhalber zum Kardinal. Die Piusbruderschaft zweifelt nicht nur an Texten des Zweiten Vatikanischen Konzils, sondern geht auch in der Liturgie einen Sonderweg. Die vatikanische Glaubenskongregation hat den Piusbrüdern im September 2011 eine „Lehrmäßige Präambel" überreicht; nur wenn sie diesen Text ohne Vorbehalte akzeptieren, können die Anhänger des verstorbenen schismatischen Erzbischofs Marcel Lefebvre wieder zurück in den Schoß der römischen Kirche.

Einen deutlich anderen Akzent als Brandmüller hat Kardinal Kurt Koch unlängst gesetzt. Bei einem Festakt am Mittwoch letzter Woche in Rom sprach der Präsident des Päpstlichen Einheitsrates über „Nostra Aetate". Dabei stellte er klar, dass die Konzilsdokumente, einschließlich „Nostra aetate" mit seinen Aussagen zu Kirche und Judentum, für alle Katholiken bindend seien. Man könne nicht Katholik sein, ohne das Zweite Vatikanische Konzil und die daraus folgende kirchliche Lehre zu akzeptieren. „Denn alle Dokumente, Dekrete und Konstitutionen des Konzils sind für jeden Katholiken bindend", so der Kardinal wörtlich. Koch ist der Vatikanverantwortliche für den Dialog mit dem Judentum. Seine wesentlichen Aussagen wurden auch von der Vatikanzeitung „L`Osservatore Romano" wiedergegeben. (rv)

„Herrliche Zeiten, dunkle Nächte“ – Papst feiert 85. Geburtstag mit Kardinälen

Etwas verspätet – der eigentliche Termin war schon im April – hat Papst Benedikt seinen 85. Geburtstag jetzt auch mit den Kurienkardinälen in Rom gefeiert. Er lud sie an diesem Montag zu einem Mittagessen in den „Palazzo Apostolico" ein. In einer Stegreif-Rede sagte der Papst:

„Ich danke vor allem dem Herrn für die vielen Jahre, die er mir zugestanden hat – Jahre voller Tage der Freude, herrliche Zeiten, aber auch dunkle Nächte. Im Rückblick versteht man dann, dass auch die Nächte nötig und gut waren und ebenfalls ein Grund zum Danken sind. Der Begriff „kämpfende Kirche" ist heute etwas aus der Mode gekommen, aber er trifft schon zu: Wir sehen, wie das Böse die Welt beherrschen will, und dass es nötig ist, in den Kampf gegen das Böse einzutreten."

Das Böse trete, so Benedikt, in vielerlei Formen auf – darunter auch „als das Gute verkleidet". Der heilige Augustinus habe treffend geschrieben, dass die ganze Geschichte ein Kampf zwischen zwei Arten von Liebe sei: Auf der einen Seite stehe die Eigenliebe bis hin zur Verachtung Gottes, auf der anderen stehe die Liebe Gottes bis hin zur Selbstentäußerung und Selbsthingabe.

„Wir stehen in diesem Kampf, und in diesem Kampf ist es sehr wichtig, Freunde zu haben. Ich fühle mich im Kardinalskollegium von Freunden umgeben, das sind meine Freunde, hier fühle ich mich zuhause, und in dieser Gesellschaft großer Freunde, die mit mir zusammen für den Herrn eintreten, fühle ich mich sicher. Danke für diese Freundschaft!"

Wir gehören „zum Team des Herrn, und damit immer zum Siegerteam", so Papst Benedikt wörtlich. Ob das eine Anspielung auf den FC Bayern war, der am Samstag Abend gegen Chelsea den Kampf um den Champions-League-Pokal verloren hat?

Hintergrund
Benedikt XVI. hatte am 16. April seinen Geburtstag und am 19. April den Jahrestag seiner Papstwahl begangen. Das Essen mit den Kardinälen war mit Blick auf den Termin- und Arbeitskalender des Papstes auf den heutigen Montag gelegt worden. (rv)

Papst Benedikt hat den Bischof von Trapani auf Sizilien seines Amtes enthoben

Bischof Francesco Micciche' hatte vor einigen Monaten im Mittelpunkt eines Untersuchungsverfahrens zu finanziellen Unregelmäßigkeiten gestanden. Dabei ging es nach Angaben der Nachrichtenagentur ansa um die Gelder von zwei Stiftungen, die von der Kurie in Trapani verwaltet werden. Die Staatsanwalt von Trapani hatte von etwa einer Million Euro gesprochen, deren Verbleib nicht ausgewiesen seien. Im Juni letzten Jahres habe der Bischof von Mazara del Vallo, Domenico Mogavero, eine Apostolische Visitation im Bistum durchgeführt. Zum Apostolischen Administrator von Trapani machte der Papst an diesem Samstag den früheren Erzbischof von Pisa, Alessandro Plotti. Bischof Micciche' beteuerte in einer ersten Reaktion, er habe sich nichts zuschulden kommen lassen. Im Brief des Nuntius an ihn werde keine Begründung für seine Amtsenthebung genannt, aber er gehorche aus Treue zum Papst und zur Kirche. (rv)

Vatikan ärgerlich über Veröffentlichung vertraulicher Dokumen

Mit deutlichem Ärger reagiert der Heilige Stuhl auf die neuerliche Veröffentlichung vertraulicher Dokumente. Die in letzter Zeit gehäuft auftretenden sogenannten Vatileaks werden derzeit von einer Kardinalskommission untersucht, die der Papst eingesetzt hat. Ein Statement des Heiligen Stuhls sieht an diesem Samstag in den neuen Veröffentlichungen „nicht mehr nur eine journalistische Initiative". Vielmehr trage die Veröffentlichung „klar die Züge eines kriminellen Akts". Hier seien „die persönlichen Rechte auf Vertraulichkeit und Briefgeheimnis des Heiligen Vaters, mehrerer seiner Mitarbeiter und der Absender von Briefen an ihn verletzt" worden. Der Heilige Stuhl werde die Angelegenheit, die auch die Würde des Heiligen Vaters angreife, genau prüfen und „die nötigen Schritte tun", damit sich die „Diebe" und Verantwortlichen vor der Justiz verantworten müssten. Wenn nötig, werde der Heilige Stuhl dazu auch „um internationale Hilfe ersuchen". Eine Wochenzeitung hat u.a. ein internes Vatikanmemorandum für ein Treffen des Papstes mit dem italienischen Präsidenten Giorgio Napolitano veröffentlicht. (rv)

Griechenland: Bischof weiß nicht, wie er noch Gehälter zahlen soll

Der katholische Bischof von Athen, Nikolas Foskolos, hofft, dass sich bei den Verhandlungen über eine neue Regierung vernünftige Kräfte durchsetzen werden. Derzeit sei Griechenland „in einer Lage des großen Chaos", meinte der Bischof im Gespräch mit Radio Vatikan. Keiner wisse, „wie das enden wird". Die jüngsten Wahlen, die das Land an den Rand der Regierungsunfähigkeit gebracht haben, sieht Foskolos als Protestvotum:

„Die Bevölkerung wehrt sich damit gegen Maßnahmen aus Brüssel, aus Europa. Mindestens 65 Prozent der Griechen wollen zwar keinen Austritt aus der EU und der Eurozone, aber die Leute sind verzweifelt und wissen nicht, wie sie überleben sollen. Die Gehälter sinken, die Steuern steigen, die Preise klettern."

Bischof Foskolos hält es für gut möglich, dass alle Verhandlungen in Athen scheitern und Neuwahlen angesetzt werden müssen.

„Ja, man denkt schon an den 10. oder 17. Juni. Die Haltungen, die die Parteiführer einnehmen, sind eben kaum miteinander zu vereinbaren, von daher wirkt eine Koalition nicht sehr wahrscheinlich. Vielleicht stimmt das Volk, nachdem es bei den letzten Wahlen seinem Ärger Luft gemacht hat, jetzt nüchterner, ruhiger ab. Aber wenn dieselben Ergebnisse herauskommen sollten, dann würde die Lage wirklich schlimmer werden…"

Die katholische Kathedrale liegt mitten im Zentrum von Athen – darum zieht sie viele Hilfesuchende an:

„Viele bitten uns um etwas zu essen, andere bitten um Hilfe, um die Miete zu zahlen; andere kommen, weil man sie aus ihrer Wohnung herausgeworfen hat, weil sie die Miete nicht mehr zahlen konnten."

Viel können Foscolos und seine Leute für die Hilfesuchenden aber nicht tun, denn der kleinen katholischen Diözese steht selbst das Wasser bis zum Hals.

„Was uns beunruhigt, ist die Finanzlage der Kirche: Die Steuern nämlich, die die Kirche zahlen muss, haben jetzt 48 Prozent der Einnahmen aus Immobilien und ähnlichem erreicht. Unsere Lage ist also sehr schwierig. Ich weiß nicht, wie ich es schaffen soll, an jedem Monatsende noch die Gehälter unserer wenigen Angestellten zu zahlen." (rv)