Kardinal Ouellet als Papstgesandter bei der Heilig-Rock-Wallfahrt

Kardinal Marc Ouellet wird den Papst bei der Eröffnungszeremonie der kommenden Heilig-Rock-Wallfahrt am 13. April in Trier vertreten. Das teilte der vatikanische Pressesaal an diesem Samstag mit. Kardinal Ouellet ist Präfekt der Bischofskongregation. Das Leitwort der Wallfahrt 2012 lautet „Und führe zusammen, was getrennt ist". Erstmals wird auch die Evangelische Kirche im Rheinland sich an der Heilig-Rock-Wallfahrt beteiligen. Die Wallfahrt erinnert an den 500. Jahrestag der ersten öffentlichen Zurschaustellung der Reliquie, die als Leibrock Christi gilt. Der Leibrock, den Jesus bei der Kreuzigung getragen haben soll, soll der Überlieferung nach durch die Heilige Helena, Mutter des Kaisers Konstantin, nach Trier gebracht worden sein. (rv)

Benedikt XVI. bedankt sich beim Exerzitienmeister

Papst Benedikt XVI. hat sich bei Kardinal Laurent Monsengwo für die Meditationen bei den Fastenexerzitien bedankt. Der afrikanische Erzbischof hatte den einwöchigen geistlichen Rückzug des Papstes und der Kurie geleitet, der an diesem Samstag zu Ende ging.

„Mit großer exegetischer Kompetenz und spiritueller und seelsorgerlicher Erfahrung haben Sie uns durch diesen, wie soll ich sagen, „großen Garten" des Ersten Johannesbriefs geführt", sagte der Papst in einer kurzen, frei gehaltenen Ansprache am Ende der Exerzitien.

„Und Sie haben Ihre Meditationen gewürzt mit schönen Beispielen, vorwiegend aus Ihrer geliebten afrikanischen Heimat, die uns sehr erfreut und geholfen haben. Ich selbst war besonders beeindruckt von der Geschichte, die Sie über einen Freund erzählten, der im Koma lag und sich wie in einem langen schwarzen Tunnel fühlte, am Ende aber das Licht sehen konnte und von dort eine schöne Musik hörte. Mir kommt das wie eine Parabel für unser Leben vor. Oft fühlen wir uns wie in einem Tunnel in dunkler Nacht, aber aufgrund des Glaubens sehen wir Licht und hören Musik, wir nehmen die Schönheit Gottes wahr, des Himmels und der Erde, des Schöpfergottes und der Kreatur. Und so ist es wahr: Durch die Hoffnung sind wir gerettet."

Das spirituelle Erbe des afrikanischen Kontinents ist „ein großer Reichtum für das Volk Gottes und die ganze Welt, besonders in der Perspektive der Neuevangelisierung", heißt es gleichzeitig in einem Dankesbrief des Papstes an Kardinal Monsengwo. (rv)

Vatikan/UNO: Religionsfreiheit auch im Westen ein Thema

Jeder vierte Mensch auf der Welt wird an der freien Ausübung seiner Religion gehindert: in absoluten Zahlen sind es nach vatikanischen Angaben mehr als 2,2 Milliarden Menschen. Dabei handle es sich um einen steigenden Trend, sagte der Vertreter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf, Erzbischof Silvano Tomasi, vor dem UN-Menschenrechtsrat. Auch hätten Terrorakte gegen Christen in Afrika, Asien und dem Nahen Osten stark zugenommen. Ihre Zahl habe sich in sieben Jahren verdreifacht. Gleichzeitig warnt der päpstliche Diplomat im Gespräch mit Radio Vatikan davor, den abnehmenden Grad der Religionsfreiheit in der westlichen Welt aus dem Blick zu verlieren.

„Die Aufmerksamkeit der Medien konzentriert sich, wo es um Religionsfreiheit geht, oft um spektakuläre Fälle in Entwicklungsländern. In solchen Situationen ist die Gewalt sichtbar, dramatisch und gut für Sensationen. Parallel dazu finden wir in den großen und reichen Ländern der Welt eine Tendenz zur Privatisierung der Religion und zur kulturellen Ablehnung, ja mitunter zur offenen Feindseligkeit gegenüber der Wahrnehmung des Rechts auf Religionsfreiheit. Dass religiöse Überzeugungen in der Öffentlichkeit etwas zu sagen haben könnten, wird in eben dieser Öffentlichkeit nur ungern akzeptiert oder rundweg abgelehnt."

Christen, so das Fazit, werden im öffentlichen Leben der säkularisierten Länder zunehmend an den Rand gedrängt. Strategien der Bewusstmachung dieses Phäonems müssen an vielen Ecken ansetzen, sagt Erzbischof Tomasi: Bei der Schulbildung und bei den Medien in erster Linie.

„Dort muss eine korrekte und ausgewogene Information geboten werden über alle Gruppen, die eine Gesellschaft bilden. Der Mangel an Information und an Bildung erleichtert die Manipulierbarkeit der Leute für unmittelbare politische Zwecke, die dann mitunter zur Verfolgung von Gruppen Andersgläubiger führen. Wir müssen aber auch für mehr soziale Gerechtigkeit sorgen. Nur indem wir Armut in den reichen Nationen verhindern und sicherstellen, dass alle sich in der Verwaltung des öffentlichen Lebens einbringen können, schaffen wir das richtige Ambiente für Religionsfreiheit." (rv)