Italien: Keine Beteiligung der IOR beim Waffenhersteller BERETTA

Der Vatikan ist keineswegs an der Waffenhersteller-Firma Beretta beteiligt. Das hat das italienische Unternehmen am Wochenende klargestellt. Berichte, wonach die Vatikanbank IOR an der Firma finanziell beteiligt sei, entsprächen nicht der Wahrheit, heißt es in einer Mitteilung. Das Unternehmen sah sich gezwungen dies klarzustellen, nachdem vergangene Woche italienische Medien von angeblichen Finanzbeteiligungen durch die Vatikanbank gesprochen hatten. Beretta ist einer der größten Waffenhersteller der Welt. (rv)

DBK: Viel zu besprechen in Regensburg

Zum ersten Mal seit 15 Jahren treffen sich die deutschen Bischöfe in Regensburg zur Frühjahrsvollversammlung. Bis Donnerstag beraten die 67 Bischöfe und Weihbischöfe über aktuelle Themen aus Kirche und Gesellschaft. Johannes Schröer vom Kölner Domradio wird die Konferenz vor Ort mitverfolgen. Für uns fasst er die Themen zusammen, über die die deutschen Oberhirten beraten werden.

„Ein Schwerpunktthema ist die Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses an den theologischen Fakultäten. Diskutiert wird vermutlich auch über den Verkauf des kircheneigenen Weltbild-Verlags, der nach Medienberichten wieder auf dem Prüfstand steht. Ein Zwischenbericht zum Entschädigungsfonds für Heimkinder steht ebenfalls auf der Tagesordnung. Außerdem geht es unter anderem um den weiteren Verlauf des innerkirchlichen Dialogprozesses, der die Kirche aus der Missbrauchs- und Vertrauenskrise herausführen soll."

Zu der Tagung werden auch Nuntius Erzbischof Jean-Claude Périsset und drei Bischöfe aus Indien, Kamerun und Bolivien erwartet.

Ablauf
Das Programm sieht nun folgendermaßen aus: Am Montag ab 18.30 Uhr beginnt die Versammlung mit einem Auftaktgottesdienst im Regensburger Dom St. Peter. Hauptzelebrant ist Erzbischof Robert Zollitsch. Die Regensburger Domspatzen gestalten den Gottesdienst musikalisch. Am Dienstag feiert Reinhard Kardinal Marx mit den Mitgliedern der Vollversammlung und den Gläubigen in der Basilika St. Emmeram die Heilige Messe. Am Mittwoch wird in der Schottenkirche St. Jakob die Heilige Messe gefeiert. Hauptzelebrant ist Karl Kardinal Lehmann. Am Donnerstag feiert Joachim Kardinal Meisner in der Dominikanerkirche St. Blasius mit den Gläubigen den Morgengottesdienst. Am Donnerstag, um 14.00 Uhr, findet die Abschlusspressekonferenz mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz im Priesterseminar Regensburg statt.

Hintergrund
Zur Erinnerung: Das oberste Organ der Bischofskonferenz ist die zwei Mal jährlich tagende Vollversammlung. Die Frühjahrstreffen finden an wechselnden Orten statt, die Herbstvollversammlung tagt stets in Fulda und damit am Grab des „Apostels der Deutschen", des heiligen Bonifatius. (rv)

Vatikan: Fastenexerzitien für Papst und Kurie

Am Sonntagabend beginnen die jährlichen Fastenexerzitien für den Papst und die römische Kurie. Alle offiziellen Termine sind abgesagt, einschließlich der Generalaudienz am Mittwoch. Die Vorträge in der „Redemptoris Mater"-Kapelle im Apostolischen Palast hält in diesem Jahr Kardinal Laurent Monsengwo Pasinya von Kinshasa zum Thema „Die Gemeinschaft des Christen mit Gott" nach dem ersten Johannesbrief. Neben den Meditationen des Kardinals aus Afrika stehen während der Woche das gemeinschaftliche Stundegebet sowie die Eucharistische Anbetung auf dem Programm. (rv)

Burke: Keine Ethik ohne Gewissen!

Zu einer Rückbesinnung auf das menschliche Gewissen hat Kardinal Raymond Leo Burke aufgerufen. Am Rande einer Konferenz zum Thema Bioethik in Rom in der vergangenen Woche wies der Präfekt des Obersten Kirchengerichts auf die Vielzahl ethischer Schwierigkeiten hin, in die die Menschen heute geraten, weil sie sich selber für die Herren Welt hielten.

„Das Gewissen ist der Schlüssel. Wenn wir über das Geheimnis des menschlichen Leidens sprechen, dann muss uns klar sein, dass Gott uns das Gewissen in das innerste unseres Seins geschrieben hat. Deswegen ist das menschliche Leben unantastbar. Leiden ist nicht eine Negierung des menschlichen Lebens, sondern der Durchgang zu einer größeren Liebe. Wenn man das sich Herzen nimmt, dann weiß man, was in einer bestimmten Situation gut und was böse ist. Wenn ich also einem leidenden oder gar sterbenden Menschen begegne, dann ist das Richtige, dieser Person beizustehen, sie zu lieben und ihr zu helfen und nicht zu sagen: ‚Bringen wir ihn um, denn er liegt ja schon im Sterben. Helfen wir ihr, schneller tot zu sein!’"

Die Christen müssten das Bewusstsein für die übernatürliche Berufung des Menschen wach halten.

„Der größte Angriff auf das Leben ist heutzutage der Verlust des Gottesglaubens und der Verlust des Sinns für die Würde des von Gott geschenkten menschlichen Lebens. Außerdem glaube ich, dass eine ganze Reihe der großen Schwierigkeiten, mit denen wir in unserer Welt heute zu kämpfen haben, der irrigen Annahme geschuldet ist, dass ich mich selber geschaffen habe und nur ich den Sinn meines Lebens festlege, als sei ich sozusagen der Herr der Welt. Das führt letztlich zu Feindschaft unter den Menschen, zu Gewalt und zum Tod." (rv)