„Papst reist im September in den Libanon“

Die Hinweise auf eine neuerliche Papstreise in den Nahen Osten verdichten sich. „Es ist vorgesehen, dass Benedikt XVI. das Schlußdokument der Nahost-Bischofssynode im September im Libanon vorstellt". Das sagte der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Fouad Twal, bei einer Messfeier in der Annakirche von Jerusalem. Die Nahost-Sondersynode von Bischöfen aus der Region hatte im Oktober 2010 im Vatikan stattgefunden, kurz vor dem Beginn des sogenannten arabischen Frühlings. Twal erinnerte daran, dass eine Papstreise in den Libanon wohl nur einen Monat vor einer neuen Bischofssynode im Vatikan stattfinden werde, die sich mit der Neuevangelisierung beschäftigt. Der libanesische (schiitische) Premierminister Najib Mikati hatte letzten November in Rom eine Einladung an den Papst erneuert, die schon der (christliche) Staatspräsident Michel Suleiman im Februar 2011 ausgesprochen hatte. Benedikt XVI. hat im Mai 2009 Jordanien, Israel und die palästinensischen Autonomie-Gebiete besucht; 2010 war er auf der Insel Zypern. Der Heilige Stuhl bestätigte an diesem Dienstag, dass eine Libanon-Visite Benedikts im Gespräch sei; die Sache sei aber noch nicht offiziell, so Vatikansprecher Federico Lombardi.
(rv)

Irland ist an guten Beziehungen zum Vatikan gelegen

Die Republik Irland bemüht sich weiterhin, die Irritationen in den Beziehungen zum Vatikan zu überwinden. Während seiner Präsidentschaft der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) will Irland das Thema Religionsfreiheit zu einem Schwerpunkt machen, kündigte der Dubliner Außenminister Eamon Gilmore im Gespräch mit Radio Vatikan an. Er verteidigte die Schließung der irischen Botschaft beim Heiligen Stuhl – einen Schritt, den manche Beobachter in einen Zusammenhang mit den kirchlichen Missbrauchsskandalen in Irland gestellt hatten.

„Irland macht im Moment eine schwere Wirtschaftskrise durch, und deswegen haben alle Regierungsstellen ihr Budget deutlich kürzen müssen, auch das Außenministerium. Wir bauen Personal ab und haben ohnehin nur ein kleines diplomatisches Team, das über die Welt verteilt ist. Aufgrund einer Studie über unsere diplomatischen Vertretungen kamen wir zu dem Schluss, dass wir leider für den Moment drei auswärtige Vertretungen schließen müssen; eine dieser drei war die Botschaft beim Heiligen Stuhl."

Das heiße aber keineswegs, dass die Republik Irland auf Abstand zum Heiligen Stuhl gehe, so der Außenminister.

„Ich will betonen, dass unsere Beziehungen zum Heiligen Stuhl sehr stark bleiben; darum haben wir unseren erfahrensten Diplomaten, den Generalsekretär des Ministeriums, zum irischen Botschafter beim Heiligen Stuhl benannt, und er wird uns in dieser Funktion von Dublin aus dienen. Ich hoffe, dass wir im Lauf der Zeit, wenn sich eine wirtschaftlich-finanzielle Verbesserung einstellt, die geschlossenen Vertretungen wiedereröffnen können, einschließlich der Botschaft beim Heiligen Stuhl." (rv)