Tansania: Kardinal Pengo, fordert die Regierung zu Verfassungsreformen auf

Der Erzbischof von Daressalam, Kardinal Polycarp Pengo, fordert die Regierung zu Verfassungsreformen auf. So sollen unter anderem mehr Parteien zugelassen werden. Die Reformen müssen vor den nächsten Wahlen 2015 erfolgen, ansonsten stürzt das Land nach Ansicht des Kardinals „in ein Chaos". Die wahre Unabhängigkeit zeige sich nicht nur durch Feierlichkeiten, sondern ist harte Arbeit. Diese muss den wirtschaftlichen, sozialen und politischen Wohlstand der Bevölkerung sichern, so der Erzbischof in einer offiziellen Mitteilung zur 50-jährigen Unabhängigkeit des Landes. (rv)

Vatikan: Dokument der Priesterbruderschaft an Ecclesia Dei

Die Piusbruderschaft hat der Kommission Ecclesia Dei in den vergangenen Tagen eine Dokumentation übergeben. Das teilte Vatikansprecher Pater Federico Lombardi Journalisten auf Nachfrage mit. Diese Dokumentation werde im Augenblick von der Kommission geprüft, die dann entscheide, wie weiter vorzugehen sei. Der Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal William Levada, hatte dem Oberen der Priesterbruderschaft Bernard Fellay bei einem Treffen am 14. September im Vatikan eine Lehrmäßige Präambel überreicht und deren Akzeptierung verlangt. Der Text beinhalte einige Prinzipien und Interpretationskriterien der katholischen Lehre, die notwendig seien, um die Treue zum Lehramt der Kirche zu garantieren, hieß es damals aus dem Vatikan. Vorausgegangen war eine Dialogrunde von Vertretern des Vatikan und der Piusbrüder. (rv)

Liturgien und Zeremonien im Vatikan

Wie heute eine Generalaudienz des Papstes aussieht, das wissen die meisten Rombesucher. Woher aber die einzelnen Bräuche stammen, was sie ausdrücken wollten und heute noch ausdrücken, das ist eher unbekannt. Zum Verständnis gibt es ein neues mehrbändiges Werk des Historikers Ulrich Nersinger, dessen zweiten Teil er selber dem Papst bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch überreichen wird.

„Es geht in den beiden Bänden darum, das Vorgehen – also die Liturgien und die Zeremonien – in Rom, am päpstlichen Hof oder wie wir heute sagen im päpstlichen Haus ein wenig zu illustrieren, Verständnis zu wecken für Liturgien und Zeremonien, die uns heute nicht mehr so vertraut sind, die aber durchaus auch im Jahre 2011 uns noch etwas sagen können."

Nersinger hat die päpstlichen Liturgien studiert, solange es Aufzeichnungen gibt: Audienzen und Messfeiern, Empfänge und Kleidung, alles findet sich in den beiden Bänden beschrieben.

„Päpstliche Zeremonien sind etwas besonderes, weil sie immer vom päpstlichen Zeremonienmeister immer neu geschaffen wurden. Es gibt kein festes Formular oder kein festes Buch, das die Liturgien hundertprozentig festlegt. Immer wieder haben die Zeremoniare etwas geändert oder etwas hinzugenommen, der Zeit angepasst oder eigene Ideen in die Liturgie einfließen lassen. Natürlich auch die Ideen, die die Päpste gehabt haben."

Es sind aber nicht nur die Verfahren, Abläufe und Prozeduren, die Nersinger interessieren. Auch die handelnden Menschen finden in seinem Buch Platz:

„Was mir ein Anliegen war, das war die Zusammensetzung des päpstlichen Hofes zu erklären, heute sprechen wir vom päpstlichen Haus. Wer agiert hier, wer sind die einzelnen Personen, die dem Papst helfen, ihn unterstützen und mit ihm dieses zeremonielle und liturgische Leben in Rom gestalten."

Nersinger will Hilfestellung geben, um das zu verstehen, was man heute vielleicht nur noch im Fernsehen mitbekommt, wenn überhaupt. Silberne Trompeten, goldene Rosen: Dies alles sind Dinge, die sich dem modernen Verständnis nicht gleich erschließen.

„Ich glaube, dass der Mensch etwas braucht, was er ansehen kann oder was er hören und spüren kann. Da helfen solche Zeremonien oder solche Objekte sehr gut. Wenn der Papst zum Beispiel einen Wallfahrtsort besonders ehren möchte oder die Bedeutung betonen will, dann schickt er diesem Ort die goldene Rose. Das macht das ganz konkret, das ist nicht einfach nur ein Schreiben oder ein Wort, sondern es ist etwas Nachhaltiges, etwas, was man sehen kann. Man muss dann aber den Ursprung und die Geschichte und damit die Katechese dieser Sache erklären"

Ulrich Nersinger: Liturgien und Zeremonien am Päpstlichen Hof, erschienen im Verlag Nova & Vetera, zu finden ab Mittwoch auch in der päpstlichen Privatbibliothek. (rv)

Vatikan/Brasilien: Weltjugendtag in voller Vorbereitung

Bis zum nächsten Weltjugendtag sind es noch eineinhalb Jahre – das Fest mit dem Papst in Rio de Janeiro steigt von 23. bis 28. Juli 2013. Doch für so ein großes Ereignis drängt die Zeit nichtsdestotrotz. Kardinal Stanislaw Rylko, der Präsident des Päpstlichen Laienrates, der für die Weltjugendtage zuständig ist, kehrt soeben von seiner Vorbereitungsreise nach Rio zurück. Er sagte uns:

„Der Weltjugendtag in Rio schlägt quasi eine Bresche, er ist das erste von drei Großereignissen in Brasilien in den nächsten Jahren, danach kommt die Fußball-WM und dann Olympia. Deshalb haben wir das Ereignis vorverlegt und den ursprünglichen Zwei-Jahres-Rhythmus wieder aufgenommen. Die Organisation und auch die seelsorgerliche Vorbereitung müssen also in kürzerer Zeit als sonst stattfinden. Die Komitees in Rio sind schon mitten in der Arbeit."

Im Moment such man nach den geeigneten Orten für die großen Feiern mit dem Papst und für die Katechesen, außerdem sondiere man die Unterkunftsmöglichkeiten für Hunderttausende Jugendliche. Kardinal Rylko unterstrich hier die große Hilfsbereitschaft der zivilen Autoritäten Brasiliens.

„Auf pastoraler Ebene ist die Pilgerschaft dese Weltjugendtagskreuzes im Gang, das überall eine außergewöhnliche Aufnahme findet. Allein in Sao Paolo haben sich 100.000 Jugendliche versammelt, um das Kreuz in Empfang zu nehmen. Das Thema, das Papst Benedikt wählte, ist „Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern". Das reiht sich gut ein in die Kontinentalmission der lateinamerikanischen Kirche. Die ganze Kirche blickt voller Erwartung auf den Weltjugendtag in Rio."

Für Papst Benedikt ist es bereits die vierte Begegnung dieser Art nach Köln, Sydney und Madrid. (rv)