Italien: „Keine inhaltliche Einmischung bei Zenit“

Die katholische Presseagentur Zenit verliert weitere leitende Mitarbeiter. Nach dem Rücktritt des Chefredakteurs Jesus Colina haben weitere verantwortliche Redakteure der Agentur ihr Ausscheiden mitgeteilt. Zenit ist mit den Legionären Christi verbunden, der Orden verantwortet die in sieben Sprachen in Rom erscheinende Agentur. Die Journalisten hatten als Begründung für ihren Rückzug unter anderem auf die „Betonung der institutionellen Abhängigkeit der Agentur" durch die Legionäre Christi verwiesen. Aus Sicht der Kongregation stellt sich der Abschied der Journalisten in anderer Perspektive dar. Pater Andreas Schöggl, Sprecher der Gemeinschaft der Legionäre Christi in Rom:

„Herr Colina hat in den vergangenen zwei, drei Jahren auf eigene Initiative zwei neue Nachrichtenagenturen gegründet, und zwar H2O News für Kurzvideos und kürzlich auch Aleteia für Social Media und Fragen und Antworten über den katholischen Glauben, wo er auch als Gründer und Leiter dieser Initiativen stark involviert war. Das hat dazu geführt, dass der Leitungsrat von Zenit ihn vor die Entscheidung stellen musste, entweder seine persönlichen Projekte weiterzuführen oder mit voller Kraft weiter als Chefredakteur von Zenit zu arbeiten. So kam es zu einer einvernehmlichen Trennung. Und es ist nicht unbedingt überraschend, dass einige seiner Mitarbeiter bei Zenit auch bei seinen neuen Projekten mitarbeiten werden und daher die Agentur Zenit verlassen."

Die Agentur Zenit ist aus der Kongregation hervorgegangen und wird auch in ihrer Arbeit von den Legionären begleitet. So sind im Leitungsrat der Agentur Patres der Kongregation vertreten. Die nun ausscheidenden Redakteure hatten geäußert, die Legionäre Christi würden „die institutionelle Abhängigkeit zu sehr betonen", also sich in das Redaktionsgeschäft einmischen. Pater Schöggl weist das zurück: In der täglichen Arbeit seien die Journalisten unabhängig.

„Die Legionäre Christi haben Zenit gegründet als einen Dienst an der Kirche, und es gab immer eine große Bandbreite für alles, was katholisch ist, sowohl was die Mitarbeiter anlangt, als auch was die Inhalte anlangt. Wir haben keine Absicht, uns verstärkt im Redaktionsbereich zu involvieren oder dort andere Richtlinien aufzustellen. Die Mission von Zenit bleibt dieselbe wie bei der Gründung vor 14 Jahren." (rv)

Heute vor 49 Jahren: Das Konzil beginnt

„Venerabiles Fratres", Papst Johannes XXIII., Petersbasilika heute vor 49 Jahren: „Ehrwürdige Brüder! Es jubelt die Mutter Kirche, weil durch besondere Gnade der göttlichen Vorsehung dieser hochersehnte Tag angebrochen ist, an dem hier am Grabe des hl. Petrus unter dem Schutz der jungfräulichen Gottesmutter, deren Mutterwürde heute festlich begangen wird, das Zweite Vatikanische Ökumenische Konzil seinen Anfang nimmt."

Es sind die ersten Worte, die im Zweiten Vatikanischen Konzil – auf Latein – gesprochen werden. Im nächsten Jahr werden wir ausführlich an dieses Konzil erinnern, denn dann jährt sich seine Einberufung zum 50. mal. Die Glaubensversicherung und das Verständnis der Kirche in der Welt von heute, nichts weniger hatte sich das Konzil auf die Fahnen geschrieben. Und Johannes XXIII. machte den Anfang. Und der war zunächt einmal symbolisch: Der Papst ließt sich in der Basilica nicht wie damals üblich tragen, sondern ging zu Fuß, er trug nicht die päpstliche Tiara, sondern eine Bischofsmitra: Alles bereits Zeichen von dem, was kommen sollte. Die Basilika war zur Aula umgebaut, Bischöfe aus 133 Ländern hatten sich versammelt. Ihre Beratungen und ihre Dokumente prägen die Kirche bis heute. (rv)