D: Petition „“Pro Ecclesia“

Radio Vatikan berichtet zur Petition "Pro Ecclesia" mit folgendem Wortlaut: 

"Katholische Laien haben der Deutschen Bischofskonferenz an diesem Mittwoch die Petition „Pro Ecclesia" überreicht. Für das Gegenmemorandum zum Theologenpapier „Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch" kamen bis zu diesem Mittwoch knapp 14.000 Unterschriften zusammen. Neben dem Sekretär der Bischofskonferenz, Pater Hans Langendörfer, erhielten alle 27 Diözesanbischöfe die gesamte Dokumentation zur Petition. Neben der vollständigen Liste der Unterschriften ist darin zum Beispiel eine Übersicht über die Unterzeichnenden nach Berufsgruppen enthalten. „Pro Ecclesia" sei ein vielleicht unerwarteter Beitrag zum Dialog, komme aber „mitten aus dem Herzen der Kirche", sagte Petitionsverfasser Peter Winnemöller bei Präsentation des Memorandums. Pro Ecclesia sei kein plebiszitäres Instrument, sondern „vom gesamten Team von Anfang an als ein Glaubenszeugnis angesehen worden", führte Winnemöller aus.
„Pro Ecclesia" vs. „Kirche 2011"
Die am 8. Februar veröffentlichten Petition „Pro Ecclesia" ruft die Bischöfe auf, dem im Theologenpapier „Kirche 2011" gezeichneten „verzerrten Bild von Kirchen" entgegenzutreten. Die darin formulierten Forderungen an die Bischöfe fügten der Kirche großen Schaden zu, heißt es in dem Text. Gläubige würden verunsichert, getäuscht und in die Irre geführt. Für das Memorandum „Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch" sind seit Veröffentlichung am 4. Februar bundesweit mindestens 60.000 Unterschriften zusammengekommen. Darin plädieren die Theologieprofessoren unter anderem für eine stärkere Beteiligung der Gläubigen an der Bestellung von Amtsträgern, die Priesterweihe auch von Verheirateten, eine verbesserte kirchliche Rechtskultur und mehr Respekt vor individuellen Lebensentscheidungen. (rv)"

Hier der Wortlaut: >>Dokumentation zur Petition (vh)

D: „Zur Ökumene gibt es keine Alternative“

 „Dass es heute schätzungsweise mehr als 4.000 Kirchen und kirchliche Gemeinschaften gibt, steht im offenkundigen Widerspruch zum Willen des Herrn. Daher gibt es zur Ökumene keine Alternative." Das sagte an diesem Mittwoch Bischof Gerhard Ludwig Müller in Paderborn. Er ist bei der Deutschen Bischofskonferenz für die Ökumene zuständig. Weil Ökumene den deutschen Bischöfen so wichtig sei, seien sie auch dankbar, dass Papst Benedikt XVI. bei seinem Deutschlandbesuch im September „den ökumenischen Begegnungen breiten Raum geben will", fügte Bischof Müller an.
Die Reformation feiert 2017 ihren 500. Jahrestag. An diesem kirchenhistorisch wichtigen Datum kommen auch die deutschen Katholiken nicht vorbei. An diesem Mittwoch widmeten deshalb die Deutschen Bischöfe der Ökumene einen Studientag bei ihrem Treffen in Paderborn. Das Gedenken an Luther und seine Ablassthesen von 1517 erweist sich aber als schwieriges Datum: Katholische Bischöfe hatten sich zunächst eher defensiv zum anlaufenden Gedenken der Protestanten geäußert. Vor einem Rückfall in überholte Positionen warnte etwa der Mainzer Kardinal Karl Lehmann. Reformationsfeiern seien früher oft triumphalistisch ausgefallen. Auch der Ökumene-Beauftragte der Bischofskonferenz, Bischof Gerhard-Ludwig Müller, äußerte die Sorge, dass 2017 als eine wenn auch mildere Neuauflage der bisherigen Jubiläen begangen werde. (rv)

Japan: Die Caritas hilft

 Nach Erdbeben und Tsunami könnte Japan vor einer nuklearen Katastrophe stehen. Im Kernkraftwerk Fukushima nördlich von Tokio hat es am vergangenen Dienstag in einem weiteren Reaktor eine Explosion gegeben, dabei soll massiv radioaktive Strahlung ausgetreten sein. Die Hilfe für die ohnehin schwer betroffene Bevölkerung könnte dadurch noch schwieriger werden. Reinhard Würkner ist Referatsleiter der Caritas in Asien und im Augenblick für die Hilfe in Japan zuständig. Im Gespräch mit Radio Vatikan hat Würkner die momentane Lage im Unglücksgebiet geschildert:
„Die Lage ist desolat, es ist im Augenblick das totale Chaos ausgebrochen. Es gibt viele Sachen nicht mehr zu kaufen, Benzin und Lebensmittel werden knapp, viele Verkehrsmittel funktionieren nicht mehr. Viele Verbindungen in den Norden sind immer noch abgebrochen. Es gibt kaum Kontakt, bis Sonntagmittag war das Telefonnetz zusammengebrochen. Die Kollegen in Tokio hatten auch keine Kontakte in die Unglücksgebiete, sie waren selber am rätseln, was genau los ist. Erst Sonntagmittag klappte das erste Gespräch zwischen den Kollegen und man konnte sich darüber austauschen, wie nun genau die Lage ist. Wobei das im Augenblick immer noch unüberschaubar ist, weil man noch immer nicht das ganze Ausmaß der Katastrophe erfassen kann."
Fast eine halbe Million Menschen sind seit dem verheerenden Erdbeben und dem anschließenden Tsunami von vergangenem Freitag obdachlos. Weitere 200.000 Menschen haben ihre Häuser in der Gefahrenzone der Atomkraftwerke verlassen müssen. Für Behörden und Hilfsorganisationen wie die Caritas stellt das eine enorme logistische Herausforderung dar.
„Im Augenblick geht es darum, jenen Leuten, die in Notunterkünften, beispielsweise in Turnhallen, Schulen usw. untergebracht sind, eine gewisse Grundversorgung zukommen zu lassen. Wobei man feststellen muss, dass der japanische Staat sehr viel tut. Es gibt so eine Art Heimatschutztruppen, deren Hauptaufgabe die Nothilfe ist und die das auch professionell machen und erfahren sind. Sie kümmern sich auch bis zu einem gewissen Grad um die Versorgung der Leute, alle werden aber nicht erreicht. Selbst jene, die erreicht werden, erhalten nur einen gewissen Teil der notwendigen Nahrungsmittel. Hier wird sich die Kirche einsetzen. Die Caritas in Japan ist verhältnismäßig klein, das heißt, sie arbeitet überwiegend über die Kirchengemeinden."
Die katholische Kirche in Japan hat etwas mehr als eine halbe Million Mitglieder, das entspricht nur 0,7 Prozent aller Einwohner. Angesichts des Ausmaßes der Zerstörung helfen die kleinen Kirchengemeinden, wo sie können.
„Also die Kirchengemeinden haben auch ihre Gemeinschaftssäle, zum Teil sogar ihre Kirchen für die Opfer geöffnet, die dort notdürftig untergebracht werden. Sie werden versorgt, sie bekommen zu essen, Decken, Matratzen, auf denen die Leute liegen können. Das ist im Augenblick das, was man tun kann. Morgen wird ein Team nach Norden aufbrechen und sich versuchen durchzuschlagen, um dort mit den Kollegen vor Ort die Lage zu besprechen und weitere Schritte festzulegen. Das Problem ist die Atomkatastrophe, die den Tsunami in den Schatten stellt. Daher muss man erst sehen, was für die Kollegen vor Ort möglich ist. Hinzu kommt, dass es ja laufend wieder Nachbeben gibt, und das verunsichert die Leute natürlich massiv. Die Bedingungen, unter denen die Leute im Moment arbeiten, sind äußerst schwer."
Eine Atomkatastrophe würde die Hilfe für die Menschen in Japan stark einschränken. Schon jetzt gibt es Probleme durch die Zwischenfälle im Atomkraftwerk Fukushima Eins und die kilometerweite Sperrzone.
„Das Gebiet, das rund um die Kernkraftwerke aus Sicherheitsgründen geräumt wird, wird ja immer weiter ausgedehnt. Im Prinzip darf da eigentlich gar niemand mehr rein. Das heißt, da ist sowieso nichts möglich. Wenn, dann gibt es nur außerhalb dieses Gebietes Möglichkeiten. Die Schäden sind ja so enorm, dass es vermutlich Wochen dauern wird, bis irgendwie alles wieder einigermaßen geregelt in Gang kommt. Wobei natürlich diese massiven Schäden auch eine massive Belastung der Psyche mit sich gebracht haben – und zwar nicht nur der Betroffenen, sondern auch derer, die das nur gesehen haben und nicht unmittelbar betroffen sind. Und das bringt sozusagen eine gewisse Geschwindigkeitsreduzierung in den ganzen Maßnahmen mit sich."
Eine nukleare Katastrophe könnte die Hilfe also noch weiter erschweren. Am vergangenen Dienstag ist durch einen Brand im Atomkraftwerk Fukushima Eins radioaktive Strahlung ausgetreten. Regierungsvertreter warnen bereits vor Auswirkungen auf die Gesundheit. Würkner ist sich dieser Gefahr für sich, die Helfer und die Bevölkerung durchaus bewusst.
„Also das Wichtigste ist natürlich, dass die Strahlung aufhört. Dass man dann flächendeckend rangehen kann. Wenn das der Fall sein sollte, bin ich sicher, dass relativ bald aufgeräumt werden kann und es dann in den Wiederaufbau geht. Die Caritas Japan hat ja auch als wichtiges Ziel ihrer Arbeit die Unterstützung des Wiederaufbaus ins Auge gefasst. Das heißt, dass die Nothilfen, die jetzt geleistet werden, relativ begrenzt sein werden. Wesentlich wichtiger ist dann die zweite Phase, der Wiederaufbau. Wobei man noch sehen muss, wie lange das dauern wird."
Wenn Sie für die Opfer der Katastrophe in Japan spenden möchten: Die Caritas hat auf ihrer Homepage im Internet eine Spendenseite eingerichtet, zu erreichen unter www.caritas.de (rv)

Pakistan: Erzbischof ist empört über Polizei

Der Erzbischof von Islamabad ist empört über die Polizei. Aus seiner Sicht versucht ihr Generalinspektor Wajid Ali Durrani, den Mord am einzigen christlichen Minister Pakistans herunterzuspielen. Der Polizeivertreter hatte erklärt, hinter dem Mord an Shahbaz Bhatti vor zwei Wochen stehe vermutlich eine „private Auseinandersetzung". Der Minderheitenminister, der vor allem durch sein Nein zum Blasphemiegesetz ins Fadenkreuz von islamischen Extremisten geriet, habe – so Durrani wörtlich – „schlechte Beziehungen zu einigen lokalen Gruppen gehabt". Erzbischof Rufin Anthony sagt dazu: „Die Polizei von Islamabad hält nach einem Sündenbock Ausschau, um ihre Haut zu retten und ihre Unfähigkeit zu verschleiern." (rv)