Koch: „Ich war überrascht“

Unter den neuen Kardinälen ist auch ein Schweizer: Kurt Koch ist im Vatikan seit wenigen Monaten für die Belange der Ökumene zuständig. Der frühere Basler Bischof freut sich über die päpstliche Verkündigung an diesem Mittwoch. Gegenüber Radio Vatikan sagt er:
 „Es ist für mich eine sehr große Überraschung, die ich heute dankbar entgegennehmen darf. Ich habe damit nicht gerechnet, vor allem konnte ich nicht ahnen, dass es so schnell gehen könnte. Ich bin ja erst seit dem 1. Juli im Vatikan. Ich denke aber, es hängt damit zusammen, dass der Heilige Vater der Arbeit des päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen und der Ökumene eine große Bedeutung beimisst." (rv)

Hintergrund: Konsistorium

Als Konsistorium bezeichnet man in der Kirche die Versammlung der Kardinäle in Rom. Das Kirchenrecht sieht die Versammlung der Kardinäle unter Vorsitz des Papstes auf zwei Weisen vor: zum einen als außerordentliches Konsistorium, an dem nur die in Rom lebenden Kardinäle teilnehmen, zum anderen als ordentliches Konsistorium, an dem alle Kardinäle der Kirche teilnehmen. Die Versammlungen haben beratende Funktion. Bei Konsistorien, die nur zeremoniellen Zweck haben, dürfen auch Nichtmitglieder anwesend sein. Zur Kardinalserhebung überreicht der Papst dem Neuernannten das rote Birett, womit die Erhebung gültig ist.
 Das letzte Konsistorium hatte 2007 stattgefunden, damals hatte unter anderem der deutsche Kurienerzbischof Paul Josef Cordes seinen Kardinalshut empfangen. Papst Johannes Paul II. hatte in der Apostolischen Konstitution Universi Dominici Gregis 1996 festgelegt, dass die Gesamtzahl der wahlberechtigten Kardinäle die Höchstzahl von 120 nicht überschreiten soll. Da er sich selbst aber mehrfach (1998 und 2001) über diese Norm hinweg gesetzt hatte, wird diese Regel heute als bloße Richtschnur verstanden. (rv)

„Konsistorium am 20. November“

„Mit Freude gebe ich bekannt, dass am kommenden 20. November ein Konsistorium stattfinden wird, in dem neue Mitglieder ins Kardinalskollegium aufgenommen werden.“ Mit diesen Worten berief Papst Benedikt XVI. während der Generalaudienz das schon lange erwartete Konsistorium ein. Bei dieser Versammlung wird der Papst insgesamt 24 Kirchenmännern den roten Kardinalshut überreichen und ihnen damit die Amtswürde übertragen. Benannt hat er die „Neuen“ schon heute.

Viele der vatikanischen Ernennungen waren keine Überraschung – der Leiter der Vatikanbehörde für die Heiligsprechungen, Angelo Amato zum Beispiel, der Präsident des päpstlichen Hilfswerkes Cor Unum, Robert Sarah, und Mauro Piacenza, verantwortlich für den Klerus, waren darunter. Ebenfalls keine Überraschung ist die Kardinalswürde für den Schweizer Erzbischof Kurt Koch, den neuen Ökumeneminister im Vatikan. Unter den Diözesanbischöfen, die Kardinal werden, befindet sich der Münchner Erzbischof Reinhard Marx. Als drittem Deutschsprachigen wird Benedikt XVI. dem ehemaligen Chefhistoriker des Vatikans, Walter Brandmüller, den Kardinalshut überreichen.

Mit dem Konsistorium vom November erhöht sich die Zahl der „Purpurträger“ auf insgesamt 203. Die Gruppe jener Kardinäle, die den nächsten Papst wählen dürfen, ist enger, da nur jene zum Konklave zugelassen sind, die das 80. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Der Kreis der zur Papstwahl berichtigten Kardinäle erreicht mit den Neuernannten 121. (rv)

Vatikan: Papst Benedikt XVI. ernennt 24 neue Kardinäle

Bei der heutigen Generalaudienz hat Papst Benedikt XVI. 24 neue Kardinäle angekündigt. Bei einem Kardinalskonsitorium am 20.11.2010 wird er ihnen den Kardinalshut überreichen. Mit den neuen Kardinälen wird das Heilige Kollegium insgesamt im November 203 Kardinäle umfassen. Von diesen werden 121 Eminenzen wahlberechtigt für ein künftiges Konklave sein. Der Papst ernannte folgende Kirchenmänner:

I. Angehörige der  Römischen Kurie:
Angelo Amato, Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse;

Mauro Piacenza, Präfekt der Kongregation für den Klerus;
Fortunato Baldelli, Großpönitentiar;
Velasio De Paolis, Präsident der Präfektur für die wirtschaftlichen Angelegenheiten des Heiligen Stuhles;
Paolo Sardi, Pro-patron des Souveränen Malteserordens;
Francesco Monterisi, Erzpriester der Päpstlichen Basilika St. Paul vor den Mauern;
Gianfranco Ravasi, Präsident des Päpstlichen Rates für die Kultur;
Raymond Leo Burke, Präfekt des Obersten Gerichtshofes der Apostolischen Signatur;
Kurt Koch, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen;
Robert Sarah, Präsident des Päpstlichen Rates „Cor Unum“.

II. Erzbischöfe der Weltkirche
Raymundo Damasceno Assis, Erzbischof von Aparecida
Reinhard Marx, Erzbischof von München
Medardo Joseph Mazombwe, emeritierter Erzbischof von Lusaka (Zambia);
Laurent Monsengwo Pasinya, Erzbischof von Kinshasa
Antonio Naguib, Patriarch von Alexandrien der Kopten
Kazimierz Nycz, Erzbischof von Warschau
Malcolm Ranjith Patabendige Don, Erzbischof von Colombo
Paolo Romeo, Erzbischof von Palermo.
Raúl Eduardo Vela Chiriboga, Erzbischof von Quito (Ecuador);
Donald W. Wuerl, Erzbischof von Washington

III. Über 80. Jährige Kirchenmänner (nicht wahlberechtigte Kardinäle):
Domenico Bartolucci, Emeritierter Chormeister der „Cappella Sistina“
Walter Brandmüller, emeritierter Präsident des Päpstlichen Komitees für Geschichtswissenschaften
Elio Sgreccia, emeritierter Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben
Josè Manuel Estepa Llaurens, emeritierter Militärbischof von Spanien. (vh)

Erste Informationen zu den ernannten Kardinälen: >> Konsistorium 20.11.10

Vatikan: Kurt Koch, Reinhard Marx und Walter Brandmüller werden Kardinal

An diesem Mittwoch berief Papst Benedikt XVI. während der Generalaudienz ein Konsistorium des Kardinalskollegiums ein. Bei dieser Versammlung wird der Papst neue Kardinälen den roten Kardinalshut überreichen und ihnen damit die Würde des Kardinals übertragen. Benannt hat er die „Neuen" schon heute.
 Unter den Ernannten befinden sich der Schweizer Erzbischof Kurt Koch, neuer Ökumeneminister im Vatikan, der Münchner Erzbischof Reinhard Marx und der ehemalige Chefhistoriker des Vatikan, Georg Brandmüller.
Als Zeitpunkt hat der Papst den 20. November, festgelegt.
Kurt Koch war von 1995 bis 2010 Bischof von Basel, 2007 bis 2009 war er Präsident der Bischofskonferenz des Landes. In diesem Jahr machte Benedikt XVI. ihn als Nachfolger von Kardinal Walter Kasper zum Leiter des Päpstlichen Einheitsrates.
Reinhard Marx wurde 1996 Weihbischof in Paderborn, 2001 berief ihn Johannes Paul II. zum Bischof von Trier. Seit 2007 ist er Erzbischof von München und Freising und als solcher einer der Nachfolger Josef Ratzingers auf diesem Bischofsstuhl.
Walter Brandmüller, geboren 1929 und damit bereits über 80 Jahre alt, ist Bamberger Diözesanpriester. Seit 1998 war er Präsident des Päpstlichen Kommission für Geschichtswissenschaft in Rom sowie Präsident der Internationalen Kommission für vergleichende Kirchengeschichte. 2009 ging er in den Ruhestand. (rv)