Vatikan/Großbritannien: Eckpunkte der Papstreise

Drei große Messen in Glasgow, London und Birmingham, davon eine mit Seligsprechung, Treffen mit allen Bischöfen Großbritanniens, mit dem Premier, seinem Vize und dem Oppositionsführer sowie ein Höflichkeitsbesuch bei der Queen – das alles und mehr steht beim Besuch Papst Benedikts in England und Schottland auf dem Programm. Der Vatikan hat die Eckpunkte der bevorstehenden Papstvisite vom 16. bis 19. September an diesem Mittwoch bekannt gegeben. Anlass der Reise ist die Seligsprechung von Kardinal John Henry Newman in Birmingham.
Erste Station Papst Benedikts ist das schottische Edinburgh. Im historischen Königspalast empfängt Queen Elizabeth II. das den Papst und sein Gefolge zum Höflichkeitsbesuch. Nach dem Mittagessen mit dem Erzbischof von Edinburgh in dessen Residenz reist der Papst nach Glasgow weiter, wo er am Nachmittag eine Messe zelebriert. Danach geht es per Flugzeug weiter nach London.
In der Hauptstadt trifft Papst Benedikt am Freitag Vormittag im St. Marys University College Exponenten des katholischen Bildungswesens sowie im Anschluss verschiedene Religionsführer. Am Nachmittag der ökumenische Teil der Papstvisite: Benedikt wird im Lambeth Palace, dem Sitz des Oberhauptes der Anglikanischen Kirche von England, vom Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams, empfangen. Nach einem Sammeltreffen mit Vertretern der Zivilgesellschaft, der Diplomatie, der Kultur, der Wirtschaft und der akademischen Welt, an dem auch die Religionsführer teilnehmen, kommt es zu einer ökumenischen Feier in der Westminster Abbey.
Der frühe Samstag Vormittag steht im Zeichen der Politik. So wird der Papst im Erzbischöflichen Palast von Westminster nacheinander mit dem britischen Premierminister David Cameron, dessen Vize Nick Clegg und dem Führer der Opposition sprechen. Um 10 Uhr feiert Benedikt XVI. in der Kathedrale von London die Heilige Messe. Am Nachmittag besucht er ein Altersheim, während er am Abend im Hyde Park eine Gebetsvigil zur Seligsprechung von Kardinal John Henry Newman leitet.

Sonntag Morgen bringt ein Hubschrauber den Papst nach Birmingham, wo der Gottesdienst mit Seligsprechung stattfindet. Es folgt ein Privatbesuch im Oratorium St. Philipp Neri von Birmingham. Das Mittagessen nimmt Benedikt mit den Bischöfen von England, Wales und Schottland ein, die er am Nachmittag auch zu einer Unterredung empfängt. Am späten Sonntagabend wird der Papst in Rom zurück erwartet. (rv)

Generalaudienz: Papst gedenkt Pius X.

Ein ‚konservativer Reformer’ unter seinen Vorgängern auf dem Papstthron stand an diesem Mittwoch im Zentrum der Papstaudienz: der heilige Pius X. Das Pontifikat des ersten im 20. Jahrhundert gewählten Papstes habe die Kirche tief geprägt, so Benedikt XVI. Pius habe seinen Antrieb in Reformbemühungen gehabt, zunächst in der römischen Kurie, dann aber auch in der Priesterausbildung und in akademischen Institutionen wie dem von ihm gegründeten päpstlichen Bibelinstitut, dem Biblicum, hier in Rom. Sein Motto: „instaurare omnia in Christo", „alles in Christus erneuern." Sein Augenmerk lag auf der Glaubensbildung der Christen durch einen Katechismus, „einfach, klar und präzise" verfasst, so Benedikt XVI.
 „Beträchtliche Aufmerksamkeit hat er der Reform der Liturgie gewidmet, um ein echtes Gebets- und Glaubensleben zu ermöglichen und eine vollere Teilnahme an den Sakramenten. In seinem ersten Motu Proprio als Papst bestätigt er 1903, dass der echte christliche Geist seine erste und unverzichtbare Quelle in der aktiven Teilnahme – der participatio actuosa – an den heiligen Sakramenten und dem öffentlichen Gebet in den Feiern der Kirche hat."
Um den Glauben der Menschen zu schützen, habe sich Pius entschieden einigen theologischen Tendenzen entgegengestellt. Er habe den sogenannten Modernismus verurteilt und eine wissenschaftliche Methode befördert, die die Offenbarung in Übereinstimmung mit der Tradition der Kirche betrachtet. (rv)