GB: Ex-EU-Kommissar Patten zur Papstvisite

In rund eineinhalb Monaten geht’s los – dann reist der Papst nach Schottland und England. Auch wenn im Vorfeld der Reise Kritik laut wurde, setzt Großbritannien große Hoffnungen in die Visite. Der Organisator der britischen Regierung für den Papstbesuch, Lord Chris Patten, sagte im Gespräch mit Radio Vatikan:
 „Ich denke, es gibt uns die Möglichkeit, Folgendes zu zeigen: Die Regierung eines großen nichtkatholischen Landes ist in vielen Themen mit der römisch-katholischen Kirche einer Meinung. Ich denke hier vor allem an globale Gerechtigkeit, Klimawandel oder Nachhaltigkeit im Umweltbereich. Das ist weit wichtiger als die Kritik, die Einzelne äußern…"
Britische Medien hatten zuletzt die Kosten der Reise kritisiert, für die Steuergelder herangezogen werden. Für weiteren Unmut sorgten angesetzte Eintrittsgebühren der katholischen Kirchen bei manchen Papstmessen und die eingeschränkte Platzkapazität bei den liturgischen Feiern mit Benedikt XVI. Die Kosten für den viertägigen Besuch seien genau so hoch wie die Kosten eines Sitzungstages der großen Industriestaaten der Welt, der so genannten G 20. Das gibt Lord Chris Patten dann doch zu. Aber: Der Wille zur Einheit mit der katholischen Kirche muss auch sichtbare Formen finden. Und schließlich handelt es sich ja um den ersten offiziellen Staatsbesuch eines Papstes auf der Insel; Johannes Paul II. war 1982 lediglich im Rahmen eines Pastoralbesuchs nach Großbritannien gekommen.
Programm
In seinem auf vier Tage angesetzten Aufenthalt – vom 16. bis 19. September – wird Benedikt XVI. Edinburg, Glasgow, London und Birmingham besuchen. Es kommt zu Begegnungen mit Königin Elizabeth II. , dem anglikanischen Primas und Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams, und der Papst wird auch die Seligsprechung von Kardinal John Henry Newman vornehmen. Die finalen Planungen der Papstreise nach Großbritannien laufen auf Hochtouren. (rv)

Venezuela: Kardinal Urosa trifft Abgeordnete

Der Erzbischof von Caracas hat einem Treffen mit dem Koordinierungsausschuss der Nationalversammlung zugestimmt. Das geht aus einem Kommuniqué der Erzdiözese Caracas hervor. Demnach findet das Gespräch von Kardinal Jorge Urosa mit den Parlamentariern an diesem Dienstag statt. Der Kardinal werde sich den Fragen der Abgeordneten stellen, heißt es weiter, und hoffe auf einen „ruhigen und nützlichen" Dialog. Das Parlament habe dem Kardinal „Sicherheit und den gebührenden Respekt gegenüber seiner Würde" garantiert, gibt das Schreiben weiter an. Bei der Befragung sollen kritische Äußerungen Urosas untersucht werden. Der Kardinal hatte die Befragung bis vor kurzem abgelehnt. (rv) 

Vatikan: Doch kein Caravaggio

Der Sensationsfund entpuppte sich als ein Kommunikationsfehler: Der Vatikan hat den Bericht des „L´Osservatore Romano" von vergangener Woche korrigiert. Es ging um die angebliche Entdeckung eines bislang unbekannten Caravaggio-Gemäldes. Das Bild, das die Vatikan-Zeitung vor einer Woche als möglichen Sensationsfund geschildert hatte, stamme keineswegs von dem italienischen Barockmaler Michelangelo Merisi – besser bekannt unter dem Namen Caravaggio. Die Richtigstellung kommt vom Leiter der Vatikanischen Museen, Antonio Paolucci. Die Qualität des in der Sakristei einer Jesuitenkirche in Rom entdeckten Gemäldes sei eher bescheiden. Die Autorin des ersten Artikels hatte darauf hingewiesen, dass noch untersucht werden müsse, ob das Gemälde tatsächlich von Caravaggio stamme. Die Vatikanzeitung hatte aber auf der Titelseite ihres Blattes und als Schlagzeile das Bild als Carvaggio-Werk gepriesen. (rv)